Gemeindewache


Thema Impfung: Offner Brief des Vorsitzenden der NÖ Polizeigewerkschaft

Gesunde Polizei sichert Österreich

Thema Impfung: Offner Brief des Vorsitzenden der NÖ Polizeigewerkschaft

Österreichs Sicherheit funktioniert nur mit einer Polizei, welche auch einsatzfähig und gesund ist. Es ist so wie ein PKW ohne Bremsen. Zuerst muss die Bremse ins Auto, dann kann man sich um die anderen Teile kümmern. Das Gesundheitsministerium versucht hier aber einen eigenen fragwürdigen Weg ohne Bremsen.

Dazu der nachstehende offene Brief des Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft NÖ, Günter Lameraner:

Sehr geehrter Herr Bundesminister Anschober!

Die Polizistinnen und Polizisten werden später geimpft – ihre „beste“ Entscheidung 2021, zu der ich ihnen in diesem offenen Brief sehr herzlich gratuliere!

Herzlichen Dank für ihre Wertschätzung an uns Polizistinnen und Polizisten bei der Pandemiebekämpfung seit dem Frühjahr 2020.

Im Namen unserer Kolleginnen und Kollegen darf ich ihnen für die Schaffung der gesetzlichen Grundlagen in der Zusammenarbeit den uneingeschränkten Respekt aussprechen.

Wir sind wirklich stolz auf sie und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsministerium und eure dabei geleistete Arbeit. Alle Verordnungen hielten allen Überprüfungen durch Gerichte und Höchstgerichte stand und erleichterten uns unsere Arbeit ungemein.

Die äußerst hochqualitativen und professionellen Anordnungen und Vorschriften, sowie deren äußerst schwer, ja fast unmögliche, Umgehung sollen hier nicht unerwähnt bleiben.

Besonders stolz sind wir Polizistinnen und Polizisten auch, dass wir zu  Stimmungsmacher und fahrenden Plattenspieler -neudeutsch: MP4 Player- gemacht wurden und immer von Rechtssicherheit umgeben waren. Richtig begeistert sind und waren wir über die MNS-Masken und in weiterer Folge die FFP 2 – Masken während des Streifendienstes.

Ihre unübertroffene Kompetenz zum Thema Lock Down und die anschauliche Präsentierung von Ansteckungs-, Infektions-, und was auch immer – KURVEN, verhalf ihnen zum respektvollen Titel „KURVENRUDI“, welcher durch die Mobilitätszahlen des 2. und angeblichen 3. Lock Downs ihre Bestätigung erfuhren.

Gekonnt und unverwundbar, manches Mal wie Don Quichote allein gegen Windmühlen, immer mit klaren und völlig nachvollziehbaren Differenzierungen der angeordneten Maßnahmen, standen sie gegenüber den ehrfurchtsvollen Medien.

Der hoffnungsvolle Ausspruch: „die nächsten zwei Wochen werden entscheidend sein!“, in Verbindung mit raschesten Reaktionen und Kontrollen, die überfallsartig zwischen drei Tagen und einer Woche lagen, beeindruckten nicht nur uns Polizistinnen und Polizisten, sondern die gesamte Bevölkerung! Vollkommen zu Unrecht wurden sie als „Angstschober“ tituliert.

Die Überprüfung der Quarantäneeinhaltung bzw. verfügten Verkehrsbeschränkungen, anfangs noch inflationsartig mit der Gießkanne über die Bevölkerung gegossen, später mit wiederum vollkommen nachvollziehbaren Bescheiden verfügt, beschäftigen uns noch immer. Vielleicht überrascht sie das, aber ja, wir dürfen dies alles kontrollieren.

Gott sei Dank sind wir ihre ausführenden Unterstützer und Assistenzdienstleister!

Wir wüssten sonst vielfach wirklich nicht, was wir an den Wochenenden mit unseren Familien machen sollten. So ein Spaziergang in der frischen Luft mit Querdenkern und Coronagegnern hilft uns im gesellschaftlichen Weitblick. Wie hätten sonst unsere jüngeren Kolleginnen und Kollegen Kontakt zu amtsbekannten Rechtsextremen und fanatischen linken Gruppen der Gesellschaft herstellen können? Wir sind wirklich gerne mit der Klientel unterwegs und freuen uns bereits unter der Woche auf die Anpöbelungen, das Anspucken und die persönlichen Drohungen! Weil diese Personengruppen unorganisiert und chaotisch sind, treffen wir sie bei fast allen Demos.

Sie kennen vielleicht die beschriebene Situation nicht am eigenen Leib, wir haben sie ja bisher noch nie bei solchen Kundgebungen gesehen, obwohl sie durch meine Kolleginnen und Kollegen Personenschutz erhalten.

Vielleicht sind wir Polizistinnen und Polizisten, nein wahrscheinlich alle Öffentlich Bediensteten, nur undankbar und erkennen nicht ihren Einsatz und den ihrer Regierungskolleginnen und -kollegen, insbesondere des Herrn Beamtenministers und Vizekanzlers, für uns alle. Wir sehen nicht ihren unermüdlichen Einsatz und die Wertschätzung für uns beim vielfach seit Beginn der Pandemie angepriesenen und angekündigten Corona-Bonus.

Leider können wir nicht einschätzen, dass dies in der mit uns immer und überall vergleichbaren Privatwirtschaft, kein Thema mehr ist, weil vielfach bereits ausbezahlt.

Die immer wieder geforderte Bereitschaft des Öffentlichen Dienstes, es muss den Kolleginnen und Kollegen doch die „sichere Anstellung“ etwas wert sein, verstehen wir nicht. Vielleicht auch deshalb, weil wir mit dieser Wertschätzung keine Rechnungen, Kredite, Unterhaltskosten usw. bestreiten können.

Im Namen alle Polizistinnen und Polizisten (sie haben davon ein paar in ihrer unmittelbaren Umgebung) bedanke ich mich für ihre Wertschätzung und ihre Unterstützung. Vor allem beeindruckt mich persönlich, dass sie sich auf die sprichwörtlichen Schienen geworfen haben, um uns endlich unseren Impfstoff vorzuenthalten!

Günter Lameraner, Vorsitzender Polizeigewerkschaft NÖ



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