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Österreich steht auf uns

"Öffentlicher Dienst"

Österreich steht auf uns

Seit 2019 erhebt das international tätige Marktforschungsinstitut IMAS jährlich im Auftrag der GÖD das Image des Öffentlichen Dienstes in Österreich. Die Ergebnisse der Studie 2023 sind eindeutig.

Fangen wir mit ein paar positiven Aspekten an: die Zufriedenheit mit der Lebensqualität in Österreich erreichte heuer im Juni ein Allzeit-Hoch. Nach Schulnoten gab es in der Spitzenwertung „sehr gut“ bislang mit 38 % noch keine höhere Zustimmung, mit „gut“ bewerten weitere 37 % die Lebensqualität in unserem Land. Dieses positive Grundbild herrscht übrigens in allen befragten Altersgruppen über 16 Jahren vor. Damit wird das medial transportierte Bild von Österreich als mieselsüchtigem und dauerskandalisiertem Staat grundlegend konterkariert. Bemerkenswert: 86 % (!) der Befragten geben an, dass sie den direkten Einfluss des Öffentlichen Dienstes auf diese ausgezeichnete Lebensqualität in Österreich für sehr hoch (60 %) oder hoch (26 %) halten (Grafik 1). Und dieses Bewusstsein dafür, dass es eben nicht egal ist, wie Österreich öffentlich verwaltet wird, ist in den Krisenjahren noch einmal deutlich gestiegen.

mage trotz Personalmangel positiv
Obwohl die Bürger diese Überlastung des Öffentlichen Dienstes in Österreich wahrnehmen, geben sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein sehr gutes Feedback, wenn es um deren konkrete Dienstleistungen geht. Von den Befragten hatten 35 % zuletzt einen persönlich positiven Eindruck von den Mitarbeiterinnen im Öffentlichen Dienst, nur 15 % einen negativen. Wenn man bedenkt, dass der Öffentlichen Dienst ja nicht nur Angenehmes zu exekutieren hat, sondern auch Strafen etc., ist dieser positive Eindruck bei der Bevölkerung schon einiges wert (Grafik 2).

Hohes Ansehen – aber wenig attraktiv zum Dabeisein
Auch im direkten Vergleich zur privaten Berufswelt genießen die Berufsgruppen des Öffentlichen Sektors in Summe höchste Reputation. Ganz vorne rangieren hier die Gesundheitsberufe, deren Imagewerte in der Pandemie und angesichts der wachsenden Herausforderungen in der Pflege noch einmal deutlich gestiegen sind. Aber auch pädagogische Berufe oder etwa die Straßenmeistereien finden sich auf den vorderen Plätzen wieder. Am Ende der Beliebtheitsskala: Manager und Politiker. Das hohe Ansehen einer Berufsgruppe ist aber leider noch kein Indiz für die Attraktivität derselben. Fragt man Herrn und Frau Österreich, ob sie sich bei freier Wahl aus heutiger Sicht eher für einen Berufsweg in der Privatwirtschaft  oder im Öffentlichen Dienst entscheiden würden, so ist die Antwort klar: nur 19 % der Befragten würden sich für die öffentliche Laufbahn entscheiden. Tendenz fallend. Einzig positiver Detailaspekt: von jenen Befragten, die selbst im Öffentlichen Dienst arbeiten, würden 70 % ihre Berufsentscheidung wiederholen.

Klarer Auftrag für mehr Mut auf Dienstgeberseite
Der Auftrag an die Dienstgeberseite im Öffentlichen Sektor - Bund, Ländern und Gemeinden - könnte also klarer nicht sein: Abstellen des Personalmangels und substanzielle Verbesserungen der Rahmenbedingungen für das vorhandene Personal. Die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes haben ein sehr klares Bild davon, was sie an einem funktionierenden, modernen und leistungsfähigen Öffentlichen Dienst haben. Sie schätzen dessen Leistungen und erwarten sich diese in ausreichender Quantität und höchster Qualität. Wer dies seitens der Politik gewährleistet, hat die Wählerinnen und Wähler somit nicht gegen sich, sondern auf seiner Seite. Man darf also ruhig ein wenig mutiger sein, wenn es um Investitionen in unsere Personalausstattung geht. Bei den Lohnverhandlungen im Herbst böte sich ja eine erste gute Gelegenheit. Denn Österreich steht auf uns!

 



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